iPhone

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Das iPhone ist ein von Apple entwickeltes und 2007 auf den Markt gebrachtes Smartphone das über einen Medienspieler verfügt und weitgehend über den Bildschirm gesteuert wird. Dieser besitzt eine Multi-Touch-Funktionalität, ermöglicht also eine Bedienung mit mehreren Fingern gleichzeitig. Darüber hinaus wird das iPhone mit vier Tasten und einem Schiebeschalter bedient.

Das US-Magazin Time wählte das iPhone zur „Erfindung des Jahres 2007“. Häufig wurden die Bedienfreundlichkeit, der daraus resultierende Lebensstil-Faktor des Geräts und einige juristische Auseinandersetzungen um die Vermarktung in den Medien thematisiert. Bis März 2011 wurden über 100 Millionen Geräte verkauft.

Apple iPhone
Am 9. Januar 2007 stellte Apple einen Prototyp dieses Geräts auf seiner Macworld Conference & Expo in San Francisco vor. Anfang Juni 2007 kündigte Apple durch die Ausstrahlung eines TV-Werbespots den Verkaufsbeginn in den USA für den 29. Juni an. Dieser erfolgte in rund 200 Apple-Stores und etwa 1800 Verkaufsstellen des Netzbetreibers AT&T Wireless (ehemals Cingular Wireless). Die mit 4 GB-Speicher ausgestatteten Geräte wurden für 499 $, die 8-GB-Versionen für 599 $ angeboten.

Laut dem Apple-Bericht für das dritte Quartal des Wirtschaftsjahres wurden innerhalb der ersten zwei Verkaufstage rund 270.000 iPhones inklusive Zubehör abgesetzt. Am 5. September verkündete Steve Jobs eine Preissenkung: Die 8-GB-Version sollte ab sofort nur 399 $ kosten, die 4-GB-Version wurde nicht mehr angeboten. Verärgerten Erstkunden bot Jobs tags darauf auf der Apple-Webseite einen Gutschein über 100 $ an. Wer das 8-GB-Gerät innerhalb der zehn Tage vor Ankündigung der Preissenkung gekauft hatte, sollte die volle Differenz von 200 $ erstattet bekommen.

Im vierten Quartal des Wirtschaftsjahres 2006/2007 (bis 29. September 2007) wurden nach Angaben von Apple etwa 1,1 Millionen iPhones verkauft. Laut dem am 22. Oktober 2007 veröffentlichten Quartalsbericht waren damit insgesamt seit der Markteinführung rund 1,4 Millionen Exemplare abgesetzt worden.

In Europa wurde das Gerät ab dem 9. November 2007 angeboten. Zu diesem Zeitpunkt begann der Vertrieb in Deutschland ausschließlich über T-Mobile zum Preis von 399 Euro, gekoppelt mit einem Zweijahresvertrag und einer Sperre, die eine Nutzung des iPhones während der Mindestvertragslaufzeit ausschließlich im T-Mobile-Netz erlaubt. Im Gegenzug beteiligte T-Mobile das Unternehmen Apple an den monatlichen Umsätzen. Nach Ablauf der 24-monatigen Frist konnte diese Sperre kostenlos entfernt werden, sodass eine Aktivierung des Gerätes über iTunes auch mit SIM-Karten anderer Anbieter offiziell möglich wurde.

Ab dem 9. November war das iPhone auch in Großbritannien – hier ausschließlich über das Mobilfunkunternehmen O2 und das Vertriebsnetz von Carphone Warehouse – erhältlich. Der Kauf war für 269 £ (rund 387 Euro) nur mit einer Vertragsbindung an O2 möglich.

In Frankreich wurde das Gerät ab dem 28. November verkauft. Hier bekam die France-Télécom-Tochter Orange den Alleinvertrieb, musste das iPhone aber aufgrund eines französischen Gleichheitsgesetzes auch ohne SIM-Lock oder mit einer Option auf Freischaltung anbieten. Die Gerätepreise lagen hier zwischen 399 Euro (mit Vertragsbindung) und 749 Euro (inklusive 100 Euro Freischaltungsgebühr, ohne Vertrag).

Am 17. März 2009 wurde bei der Vorstellung von iPhone OS 3.0 darauf hingewiesen, dass es nun in 80 Ländern verfügbar war. 2008 verkaufte Apple 13,7 Millionen iPhones.

Technik

iPhone (Generation 1, 2007)
Prozessor
Im Apple iPhone der ersten Generation und im iPhone 3G arbeiten ein 667-MHz-ARM-1176-Prozessor (getaktet mit 412 MHz).

Bedienung
Das iPhone ist mit einem kapazitiven Bildschirm (Touchscreen) unter einer Abdeckung aus optischem Glas ausgestattet, den Apple als Multi-Touch bezeichnet und der bis zu fünf Berührungsimpulse gleichzeitig verarbeiten kann. Die Bedienung ist sowohl mit Fingern, als auch mit einem leitfähigen Eingabestift möglich. Das iPhone verfügt lediglich über fünf physische Bedienelemente: die Home-Taste auf der Vorderseite, seitlich zwei Tasten zur Lautstärkeregelung, einen Schalter zum Stummschalten und oben die Standby-Taste. Zum Schreiben wird an entsprechenden Stellen eine Tastatur eingeblendet; zur Eingabe von Ziffern (beispielsweise beim Schreiben einer Telefonnummer) kann ein Ziffernblock angezeigt werden.

Sensoren

Die erste iPhone-Generation hat drei Sensoren:

  • Durch einen Näherungssensor wird bei dem Gerät automatisch die Eingabefunktion sowie die Bildschirmbeleuchtung ausgeschaltet, wenn es ans Ohr gehalten wird.
  • Die Anzeige wird ferner automatisch umgestellt, wenn das Gerät vertikal oder horizontal gehalten wird. Dazu dient ein Drei-Achs-Beschleunigungssensor.
  • Über einen zuschaltbaren Helligkeitssensor kann die Bildschirmhelligkeit an die Lichtverhältnisse der Umgebung angepasst werden, wodurch sich die Akkulaufzeit deutlich erhöht.

Mobilfunk und Vernetzung
Die Telefonie erfolgt bei der ersten Version des iPhones ausschließlich über GSM und Daten können per EDGE empfangen werden.

Das Gerät ist ein Quadband-Telefon und unterstützt die Frequenzen 850, 900, 1800 und 1900 MHz. Des Weiteren kann es sich per WLAN (802.11b/g) oder Bluetooth verbinden. Da sich das iPhone nicht an den Bluetooth-Standard Advanced Audio Distribution Profile (A2DP) hielt, war eine Zusammenarbeit mit entsprechenden Bluetooth-Stereo-Geräten wie Kopfhörern und Autoradioschnittstellen anderer Hersteller nicht möglich. Dies änderte sich mit der Einführung von Software Version 3.0.1. Zahlreiche andere Bluetooth-Profile sind nicht vorhanden oder aktiviert. Das hat unter anderem auch zur Folge, dass sich keine Daten mit anderen Bluetoothgeräten austauschen lassen. Das iPhone der ersten Generation unterstützt auch keinen Breitbandzugang per UMTS oder HSDPA. Auch die im November 2007 eingeführte Europa-Version verfügt nicht über UMTS.

Das iPhone der ersten Generation verfügt über keinen GPS-Empfänger. Eine Ortsbestimmung (und Anzeige in Google Maps) ist dennoch möglich, sie basiert auf Triangulation der jeweils vom iPhone empfangenen Mobilfunkzellen sowie der Auswertung von bekannten WLAN-Hotspots. In Städten ist die erreichbare Genauigkeit mitunter relativ hoch und kann unter 50 Meter liegen, eine Internetverbindung ist zur Positionsbestimmung wegen der Online-Standortabfragen der empfangenen Zellen zwingend notwendig.

Medienwiedergabe
Der Prozessor des iPhones ermöglicht das Abspielen von hochauflösenden komprimierten Videos im H.264-Standard, die auf die 480 × 320 Pixel des Bildschirms heruntergerechnet werden. MMS für Audio und Video wird nicht unterstützt, was Apple Kritik einbrachte, da dieser Dienst bei anderen Handys fast durchweg Standard ist. Einzig für Fotodateien lässt sich die MMS Funktion durch Aufspielen der 3.0 Software-Version ergänzen (betrifft nur 3G,3GS). Das Gerät besitzt sämtliche Funktionen des Apple iPod mit Video-Abspielmöglichkeit und die aus iTunes bekannten Animationen der CD-Titelbilder (Cover Flow). Bei der Wiedergabe von Videos wechselt die Ansicht in die Horizontale, wodurch man einen Widescreen-Bildschirm erhält.

Sprechgarnitur
Das vom Hersteller mitgelieferte Headset des iPhones ist mit weißen Stereokopfhörern ausgestattet und verfügt über ein Mikrofon. Es verfügt darüber hinaus über einen sogenannten „Klicker“, mit dem man in verschiedenen Situationen das iPhone steuern kann.

Digitalkamera
Das Gerät verfügt über eine Zwei-Megapixel-Digitalkamera, deren Linsenöffnung ohne Abdeckung in der Rückwand des Mobiltelefons ausgespart ist und die im Gegensatz zum Nachfolgemodell 3GS keine Videosequenzen, sondern nur einzelne Bilder aufnehmen kann. Diese Beschränkung ist jedoch nur im Fehlen der entsprechenden Software begründet, auch ältere Modelle lassen sich nach einer von Apple nicht autorisierten Modifikation des Betriebssystems (siehe Entsperrung) mit einer Videosoftware nachrüsten.

Datenspeicher
Der Speicher ist ein 4 GB, 8 GB oder 16 GB großer NAND-Flash-Speicher. Ein Erweiterungssteckplatz für Speicherkarten ist nicht vorhanden. Die Größe des Arbeitsspeichers (RAM) beträgt 128 MB DRAM.

Energiespeicher
Die Akkukapazität des Lithium-Polymer-Akkus genügt laut Hersteller für Telefongespräche von bis zu acht Stunden sowie sieben Stunden für Videofunktionen und sechs Stunden Surfen im Internet. Sie solle ferner ausreichen, um bis zu 24 Stunden Musik hören zu können. Die Akkukapazität im Standby-Modus betrage 250 Stunden. Nach ersten Tests beträgt die Sprechzeit über sieben Stunden, Musik kann man knapp über 22 Stunden lang hören, und bei Internetnutzung entlädt sich der Akku in etwas mehr als neun Stunden. Oftmals erreicht der Akku erst nach einigen Wochen Betrieb seine volle Leistungsfähigkeit, daher können die Laufzeiten bei Neugeräten kürzer sein.

Der eingebaute Akku kann vom Anwender nicht selbst ausgetauscht werden. Apple bietet in den USA den Wechsel für rund 86 $ (inklusive Versandkosten) innerhalb von drei Werktagen an. Das Unternehmen wurde von amerikanischen Verbraucherschützern kritisiert, dieses für Highend-Smartphones unübliche und teure Verfahren nicht öffentlich zu kommunizieren.

Anschlüsse
Das iPhone verfügt über eine 30-polige Anschlussbuchse Dock-Connector, die physikalisch weitgehend identisch mit der der iPods ist. Der Anschluss enthält Leitungen für Stereoton, Composite-Video (FBAS), Komponenten-Video (NTSC und PAL, eine Neuerung gegenüber früheren iPods, die einen S-Video Ausgang haben; für die Verwendung dieses Ausgangs mit typischen europäischen Fernsehern wird eine Wandlerbox zur Wandlung in ein SCART-RGB-Signal benötigt), eine serielle Schnittstelle (zum Beispiel zur Steuerung), USB und FireWire. Das iPhone verfügt nicht über einen speziellen Antennenanschluss.

Auf der Oberseite des iPhones ist eine 3,5 Millimeter-Klinkenbuchse mit vier Kontakten (Stereoübertragung plus Zusatzleitung zum Anschluss des Mikrofons des Headsets oder eines TTY-Schreibtelefons für Gehörlose und Schwerhörige) untergebracht, in die Kopfhörer und Headsets eingesteckt werden können.

iPhone 3G (Generation 2, 2008)
Mobilfunk und Vernetzung
Die bedeutendste Neuerung war, dass das iPhone 3G auch UMTS-Mobilfunk unterstützt. Außerdem ist die Verwendung von HSDPA, einer Verbesserung von UMTS möglich, soweit dies netzseitig implementiert ist.

Digitalkamera
Die eingebaute Kamera entspricht der Kamera aus der ersten Generation. Allerdings ist die Videofunktion über Programme aus dem Apple AppStore nachrüstbar. Diese gehen aber sehr zu Lasten des Akkus und sollten nur mit vollem Akku oder angeschlossenem Netzkabel verwendet werden. Die Qualität der aufgezeichneten Videos ist im Gegensatz zum iPhone 3GS etwas schlechter.

Datenspeicher
Das iPhone 3G verfügt (je nach Modell) über einen 8 oder 16 GB großen NAND-Flash-Speicher für Daten. Seit der Einführung des iPhone 3GS wird das iPhone 3G nur noch in der 8-GB-Version hergestellt. Außerdem verfügt es über 128 MB Arbeitsspeicher.

Positionsbestimmung
Mit dem eingebauten GPS-Modul ist es möglich, über Google Maps seine exakte Position zu bestimmen; vorausgesetzt wird eine aktive Internet-Verbindung zum Abrufen des Kartenmaterials. Drittanbieter wie Navigon und TomTom haben iPhone-Versionen ihrer Navigationssoftware entwickelt und im App Store veröffentlicht.

Einige Kritiker bemängelten, dass die GPS-Antenne (eine der zehn internen Antennen) zu klein sei, um eine genaue Ortung zuzulassen. Viele Tests berichteten jedoch von punktgenauer Ortung. Neben den GPS-Positionsdaten werden auch A-GPS Informationen von Mobilfunkmasten und WLAN-Access-Points verwendet, um die Positionsbestimmung auch ohne GPS zu ermöglichen (z. B. in Gebäuden) und allgemein die Genauigkeit zu erhöhen.

Viele im App Store erhältliche Programme verwenden das GPS-Modul, beispielsweise um einen gelaufenen Weg nachzuvollziehen oder um die Geschwindigkeit zu ermitteln.

iPhone 3GS (Generation 3, 2009)
Mobilfunk und Vernetzung
Das iPhone 3GS bietet eine Übertragungsgeschwindigkeit im Download von bis zu 7,2 Mbps mit HSDPA.

Positionsbestimmung
Das Gerät hat einen Magnetometer und verfügt dadurch über einen digitalen Kompass.

Digitalkamera
Die 3-Megapixel-Kamera mit Kamerasensoren von OmniVision bietet eine Videoaufnahme- und Videoschnittfunktion an. Die Aufnahme von Videos erfolgt mit einer Geschwindigkeit von maximal 30 Bildern pro Sekunde. Die Kamera verfügt über ein Autofokus-Objektiv, einen automatischen Weißabgleich und für Nahaufnahmen über eine automatische Makrofunktion.

Prozessor und Grafikprozessor
Das iPhone 3GS bietet eine bessere 3D-Grafik durch Unterstützung des OpenGL ES 2.0 Standards. Der Hauptprozessor ist ein Samsung S5PC100 mit einem mit 600 MHz getakteten Cortex A8 des Unternehmens ARM Limited. Als Grafikprozessor findet ein PowerVR SGX Verwendung.

Datenspeicher
Das Gerät verfügt (je nach Modell) über einen 16 oder 32 GB großen NAND-Flash-Speicher für Daten. Seit der Einführung des iPhone 4 wird das iPhone 3GS nur noch in einer 8-GB-Version hergestellt. Außerdem verfügt es über 256 MB Arbeitsspeicher.

Energiespeicher
Das iPhone 3GS bietet längere Akkulaufzeiten gegenüber seinen Vorgängern.

iPhone 4 (Generation 4, 2010)
Gyroskop

Apple setzt beim iPhone 4 nicht mehr ausschließlich auf den bei den Vorgängermodellen eingesetzten Beschleunigungssensor, sondern auch auf ein 3-achsiges Gyroskop. Es ist damit möglich, Rotationen um alle drei Raumachsen zu erfassen und so weitere Optionen, besonders bei Spielen, zur Verfügung zu stellen.

Mobilfunk und Vernetzung
Das iPhone 4 bietet gegenüber seinem Vorgänger UMTS-Datenübertragung über HSUPA mit bis zu 5,7 Mbps Geschwindigkeit an. Für Wi-Fi-Verbindungen unterstützt es die Standards IEEE 802.11b/g/n, wobei bei 802.11n nur der Betrieb im teilweise stark frequentierten 2,4-GHz-Band möglich ist.

Seit dem 10. Februar 2011 verkauft auch der amerikanische Mobilfunkanbieter Verizon Wireless das iPhone 4 in den USA; diese Variante verwendet den von Verizon Wireless an Stelle von GSM/UMTS eingesetzten Mobilfunkstandard CDMA2000.  Der Verizon-Konkurrent AT&T hatte seit Einführung des iPhone mit Überlastung und Schlechtabdeckung seiner 3G-Mobilfunknetze zu kämpfen; um die Zuverlässigkeit und Netzabdeckung der eigenen Netze zu untermauern, bewirbt Verizon Wireless unter anderem auch explizit die im iPhone-Betriebssystem iOS ab der Version 4.2.5 enthaltene Hotspot-Funktion.

Diese Funktion ermöglicht das Anlegen eines WLAN-Hotspots, an dem sich bis zu fünf Nutzer anmelden und die Internetverbindung des iPhones nutzen können. Das CDMA2000-iPhone hat auch eine neue Antenne, mit der weniger Empfangsprobleme auftreten sollen.

Digital- und Frontkamera
Oben: Die 5-Megapixel-Kamera mit LED-Blitz, unten: Die VGA-Kamera für die Videotelefonie

Die Digitalkamera kann Fotos mit einer Auflösung von 2592 × 1936 Pixel (fünf Megapixel) und Videos mit einer Auflösung von 1280 × 720 Pixeln (HD) bei 30 fps aufnehmen und verfügt über einen LED-Blitz. Der Sensor verfügt erstmalig bei Mobiltelefonen über rückwärtige Belichtung, ein System, bei dem die Sensorik auf der Rückseite des Sensors liegt und dadurch eine höhere Lichtempfindlichkeit erreicht wird. Außerdem findet sich auf der Vorderseite des Gerätes eine weitere VGA-Kamera, die für die Funktion Facetime (Videotelefonie) benötigt wird. Sie kann Fotos und Videos mit einer Auflösung von 640 × 480 Pixeln aufnehmen, Videos bei 30 fps.

Prozessor
Als Prozessor kommt der schon vom iPad 1. Generation bekannte, von Samsung hergestellte, Apple A4 zum Einsatz, der ein System-on-a-Chip (Integration aller oder eines großen Teils der Systemfunktionen auf einem Microchip) ist, der CPU (mit ARM-Architektur), integrierte GPU und andere Teile verbindet.

Datenspeicher
Das Gerät verfügt (je nach Modell) über einen 16 oder 32 GB großen NAND-Flash-Speicher für Daten und 512 MB Arbeitsspeicher, womit es die doppelte Kapazität an Arbeitsspeicher wie das iPad 1. Generation und der direkte Vorgänger 3GS besitzt.

Bildschirm
Den Bildschirm bezeichnet Apple als „Retina-Display“, da dieser mit 326 ppi mehr Pixel darstellt als das Auge bei normalem Betrachtungsabstand (also etwa 25 bis 30 cm) gerade noch erkennen kann. Davon soll auf dem iPhone 4 vor allem Schrift profitieren und deutlich schärfer dargestellt werden. Beim Retina-Display kommt außerdem auch die In-Plane-Switching-Technologie (IPS) zum Einsatz, die Apple bereits beim Apple LED Cinema Display, beim iMac und beim iPad 1. Generation einsetzt. Sie sorgt gegenüber einem herkömmlichen TN-Display für einen breiteren Betrachtungswinkel. Der Kontrast des Bildschirms soll laut Apple 800:1 betragen, doch der von Neugeräten liegt dagegen bei über 1100:1 mit einer Maximalhelligkeit von weit über 500 cd/m².

Videotelefonie
Das iPhone 4 ist die erste iPhone-Generation, die eine Videotelefoniefunktion namens FaceTime anbietet. Die Videotelefonie wurde von Apple auf der WWDC 2010 im Juni 2010 in Echtzeit vorgestellt. Sie funktioniert zwischen dem iPhone 4, dem iPod touch 4G, einem Apple Computer mit installierter FaceTime-Software sowie mit anderen iPhones (via Jailbreak) mit Einschränkungen nur bei einer aktiven Verbindung über ein drahtloses lokales Netzwerk (WLAN). Laut Apple basiert Facetime auf folgenden Standards und Protokollen:

  • SIP-IETF-Protokoll zum Auf- und Abbau einer VoIP-Verbindung
  • STUN, TURN und ICE-IETF-Protokolle, um die Kommunikation über Firewall und NAT zu regeln
  • RTP- und SRTP-IETF-Protokoll für Media-Streams über VoIP
  • AAC (Audio-Codec) und H.264 (Video-Codec)

Betriebssystem

Als Betriebssystem dient ein angepasstes Mac OS X auf Flash-Speicher (laut New York Times 700 MB groß) ähnlich der Version für Macs, allerdings fällt der Funktionsumfang geringer aus. Der Betriebssystemkern (Kernel) der Version 1.0 identifiziert sich als Darwin 9.0.0d1, was gemäß der von Apple seit Mac OS X 10.1 verwendeten Namenskonvention der Mac-OS-X-Betriebssystemversion 10.5 (Leopard) entspricht. Das iPhone verfügt jedoch nicht über eine Java-Plattform.

iPhone OS 3.0
Am 17. Juni 2009 wurde die Version 3.0 des Betriebssystems veröffentlicht. Sie beinhaltet an Softwareneuerungen:

Möglichkeit der Sprachsteuerung (nur im iPhone 3GS). Mittels Tethering kann das iPhone seine Internetanbindung über UMTS drahtlos umliegenden Computern zur Verfügung stellen. Nachdem T-Mobile Deutschland die Funktion anfänglich für seine Kunden gesperrt hatte, stellte das Unternehmen, wie Orange Österreich, sie ab Mitte 2009 gegen eine monatliche Gebühr zur Verfügung;  T-Mobile Österreich bietet die Nutzung kostenfrei an. Versand und Empfang von MMS-Nachrichten sind möglich.

Ein neuer Fernsteuerungsdienst von Apple namens Find My iPhone erlaubt es, bei Abschluss eines kostenpflichtigen MobileMe-Abonnements, den Standort des iPhones anzuzeigen. Eine Neuerung namens In-App-Purchase erlaubt es, installierte Programme direkt aus diesen heraus um weitere Funktionen zu erweitern und diese über Micropayment zu bezahlen. Über P2P kann das iPhone in Multiplayer-Spielen automatisch eine Verbindung zu Spielern in der unmittelbaren Nähe herstellen.

mHealth-Anwendungen, beispielsweise die Verbindung mit einem Blutdruckmesser über Bluetooth ist jetzt möglich. TomTom, Navigon und andere bieten Autonavigationssoftware für das iPhone an. Mit dem OS 3.0 wird das Bluetooth Profil A2DP zur Übertragung von Audiodaten in Stereoqualität unterstützt, allerdings bisher nur unter Verwendung der relativ verlustreichen SBC-Kodierung.

iOS 4
Am 7. April 2010 veröffentlichte Apple seine Pläne für die Version 4 des iOS. Es wurden unter anderem neue Basis-Fähigkeiten wie zum Beispiel Multitasking integriert. Außerdem werden Funktionen für Geschäftskunden verbessert und neue Möglichkeiten von Werbung innerhalb von Apps ermöglicht. Der vom iPad bekannte E-Book-Reader iBooks wird ebenfalls zusammen mit dem iBook Store eingeführt sowie über 100 weitere Neuerungen. Das iPhone OS wurde in iOS umbenannt. iOS 4 wurde nicht für iPhone und iPod touch der 1. Generation vorgestellt und ist für iPhones der 2. Generation (iPhone 3G) sowie iPod touch der 2. Generation (ab Ende 2008) nicht in vollem Umfang nutzbar. Die Veröffentlichung fand am 21. Juni statt. iOS 4 ist auf dem Apple iPhone 4 vorinstalliert. Am 15. Juli 2010 wurde die Version iOS 4.0.1 aufgrund der Empfangsprobleme und der Falschanzeige der Empfangsstärke veröffentlicht.

Am 11. August 2010 hat Apple eine Aktualisierung (iOS 4.0.2) herausgegeben, die zwei Sicherheitslücken schließt. Die eine Lücke betrifft eine Systembibliothek („Freetype“) – durch die zweite erreicht das ausführende Programm System-Rechte am Gerät.

Am 8. September 2010 veröffentlichte Apple die Version 4.1, die mehrere Fehlerbehebungen enthält, wie beispielsweise für die Probleme mit dem im iPhone eingebautem Annäherungssensor, wodurch bei vielen Nutzern Telefonate ungewollt abgebrochen wurden. Außerdem wurde das Spieleverwaltungsapp „Game Center“ vorgestellt.

Am 22. November 2010 erschien iOS 4.2.1. Diese Version unterstützt neben der lange geforderten Druckfunktion auf dem iPhone (AirPrint) eine Implementierung von Apples Airplay, außerdem ist der Ortungsdienst Find my iPhone integriert.

Am 9. März 2011 wurde die Version 4.3 von Apple veröffentlicht, obwohl sie eigentlich erst für den 11. März 2011 angekündigt war. Diese Version ist nicht mehr auf dem iPhone 3G lauffähig. Das Update des Betriebssystems bietet nun die Möglichkeit, das iPhone als Hotspot für bis zu fünf andere Geräte zu nutzen, jedoch kann das iPhone 3GS nicht als WLAN-Hotspot genutzt werden. Bei diesem Modell kann die 3G-Verbindung über Bluetooth hergestellt werden. Neu ist auch, dass App-Downloads unterbrochen oder ganz beendet werden können. Außerdem gibt es Verbesserungen beim Browser Safari und die Freigabe der iTunes-Bibliothek über das Netzwerk (WLAN). Über Apples Airplay können nun auch Videos gestreamt werden.

Sicherheit

Nach dem Verkaufsstart wurden einige Sicherheitslücken in der Firmware des iPhones entdeckt. So wurden zum Beispiel zwei Passwörter, mit denen zentrale Funktionen des iPhones gesichert sind, schnell entschlüsselt. Das Passwort „dottie“ erlaubte es zum Beispiel, Programme mit Root-Rechten zu starten; „alpine“ war ein weiteres entschlüsseltes Passwort. Durch eine weitere Sicherheitslücke konnten anfangs persönliche Daten des Besitzers ausgespäht werden, beispielsweise Telefonnummern. Die Firmware-Version 1.0.1 vom 30. Juli 2007 behob dieses Problem.

Das Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie (SIT) informierte im Herbst 2008 über eine Sicherheitslücke, durch die eine Webseite das iPhone zur Anwahl einer beliebigen Telefonnummer veranlassen kann. Nach Aufspielen der Firmware-Version 2.2 vom 21. November 2008 war dies nicht mehr möglich.

Im November 2009 wird der erste iPhone-Wurm bekannt. Er nutzt eine Sicherheitslücke bei iPhones mit Jailbreak und installiertem SSH-Server zur Verbreitung aus und tauscht beim Opfer das Hintergrundbild gegen ein Foto von Rick Astley mit dem Zusatz „ikee is never going to give you up (You have been Rickrolled)“ aus. Eine neuere Variante des Wurms setzt ein neues Passwort: „ohshit“. Durch das Aufspielen einer manipulierten Firmware können sowohl der PIN-Schutz aufgehoben als auch alle auf dem iPhone gespeicherten (einschließlich aller vermeintlich bereits gelöschten) Daten unverschlüsselt ausgelesen werden.

Auf dem Pwn2Own-Event 2010 wurde eine Sicherheitslücke demonstriert, die es einem Angreifer erlaubt, eine Seite so zu präparieren, dass Informationen wie SMS des Gerätes beim Besuch der Webseite ausgelesen werden können.

Apple kann Programme auf dem iPhone löschen, die im App Store heruntergeladen wurden. Das iPhone nimmt automatisch Kontakt mit einem Apple-Server auf und sendet alle Applikationen, die von Apple mit Fernzugriff gelöscht werden können.

Geodaten-Speicherung

Die beiden Elektronik-Spezialisten Alasdair Allan und Pete Warden hatten am 20. April 2011 publiziert, dass das iPhone und iPad 3G kontinuierlich Positionsdaten, bezogen von Funkmasten und WLAN-Stationen, speichern und damit den Aufenthaltsort des Nutzers mit einem Zeitstempel in einer speziellen Datei ablegen. Der Sicherheitsexperte Alex Levinson beschrieb dieses Verhalten schon früher und nach seiner Analyse werden die Daten für den CoreLocation-Dienst benötigt, damit Anwendungen auch im Hintergrund Ortsdaten erhalten können.

Die Erfassung der Geodaten ist unter bestimmten Umständen sehr ungenau. Es werden teilweise sogar Orte abgespeichert, die niemals besucht wurden. So soll sich beispielsweise ein Gerät gemäß der erfassten Daten zeitgleich in Hannover, Düsseldorf, Barcelona, Darmstadt und Neu-Delhi befunden haben. Außerdem kann man aus den Daten nicht schließen, wann und wie oft das Gerät an einer bestimmten Stelle gewesen war, da alle WLANs und Mobilfunkzellen jeweils nur einmal in der Datei gespeichert werden und nicht grundsätzlich die aktuellsten Werte.

Unklar ist jedoch, warum Apple alle Daten speichert und damit ein eingeschränktes Bewegungsprofil mit diesen Daten möglich wird. Für den Zweck des CoreLocation-Dienst würden die letzten 10 Ortsdaten ausreichen und es wäre nicht nötig, alle zurückliegenden Daten zu archivieren. Da die Datei mit den Geodaten seit iOS 4 bei einem Backup des Geräts über iTunes auf dem Computer des Nutzers gesichert wird, ist sie auch relativ leicht zugänglich, was ein Sicherheitsproblem darstellen kann.

In einer Presseerklärung gab Apple am 27. April 2011 bekannt, dass ein Softwarefehler für die Aufzeichnung der Daten trotz Deaktivierung und deren langen Speicherdauer verantwortlich ist. Am 4. Mai 2011 veröffentliche Apple mit iOS 4.3.3 ein Update, mit welchem die Datenbank mit den Geodaten nur noch die letzten Tagen enthält. Diese Datenbank wird nicht mehr durch iTunes auf den Rechner übertragen und beim Deaktivieren des CoreLocation-Dienstes komplett gelöscht.

Quelle: Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/IPhone)

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