WordPress

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WordPress ist eine freie Webanwendung zur Verwaltung der Inhalte einer Website (wie z. B. Texte und Bilder, aber auch Audio- und Video-Dateien). Sie bietet sich besonders zum Aufbau und zur Pflege eines Weblogs an, da sie jeden Beitrag einer oder mehreren frei erstellbaren Kategorien zuweisen kann und dazu automatisch die entsprechenden Navigationselemente erzeugt. Parallel kann WordPress auch hierarchische Seiten verwalten und gestattet den Einsatz als Content-Management-System (CMS).

Weiter bietet das System Leserkommentare mit der Möglichkeit, diese vor der Veröffentlichung erst zu prüfen, eine Verwaltung der Benutzerrollen und -rechte und die Möglichkeit externer Plug-ins, womit WordPress in Richtung eines vollwertigen CMS ausgebaut werden kann.

WordPress basiert auf der Skriptsprache PHP (empfohlen wird PHP 7 oder höher) und benötigt eine MySQL- oder MariaDB-Datenbank. Es ist eine freie Software, die unter der GNU General Public License (GPLv2) lizenziert wurde. Laut Aussage der Entwickler legt das System besonderen Wert auf Webstandards, Eleganz, Benutzerfreundlichkeit und leichte Anpassbarkeit. WordPress entstand auf Basis der Software b2. Die aktuelle WordPress-Version 4.9.8 erschien am 2. August 2018.

Geschichte

In den Jahren 2001/2002 entwickelte Michel Valdrighi ein in PHP geschriebenes Weblogsystem mit dem Namen b2/cafelog, das unter GPL veröffentlicht wurde. Einige Monate, nachdem Valdrighi die Entwicklung von b2 eingestellt hatte, gab Matthew Mullenweg im Januar 2003 in seinem Blog bekannt, dass er auf der b2-Codebasis eine neue Weblog-Software schreiben wolle, die einfach zu bedienen, flexibel und gut anpassbar sein sollte. Kurze Zeit später startete er zusammen mit Mike Little die Entwicklung von WordPress.

Die erste stabile Version von WordPress erschien am 3. Januar 2004. Ab Version 1.0.1 sind alle Hauptversionen nach Jazzmusikern benannt. Nachdem sich auch Michel Valdrighi der Entwicklergruppe um Mullenweg angeschlossen hatte, wurde WordPress zum offiziellen Nachfolger von b2. Im Laufe der Jahre wurde der Funktionsumfang immer weiter ausgebaut. Ab der Version 1.5 („Strayhorn“) unterstützt WordPress das Verwalten von statischen Seiten, also Beiträgen außerhalb der normalen Weblogchronologie. Damit war die Grundlage geschaffen, um WordPress nicht nur als reine Weblog-Software, sondern auch als einfaches Content-Management-System nutzen zu können.

Im August 2005 gründete Matt Mullenweg zusammen mit einigen anderen Entwicklern die Firma Automattic mit dem Ziel, weitere Dienste rund um das Bloggen anzubieten und die Entwicklung von WordPress besser zu koordinieren. Im selben Jahr startete Automattic den Bloghosting-Dienst WordPress.com, der auf der Multi-User-Version von WordPress basiert. Ein Jahr später fand das erste WordCamp, ein informelles Treffen ähnlich einem Barcamp, in San Francisco statt.

Die WordPress Foundation mit Sitz in San Francisco wurde von Matt Mullenweg gegründet, um die Entwicklung von WordPress zu unterstützen. Vorsitzender (Principal Officer) ist Matthew Mullenweg. Es ist eine gemeinnützige Organisation nach 501(c)3. Sie hat von Automattic den Auftrag, die Marken WordPress, WordCamp und andere zu schützen.

2007 gewann WordPress den Open Source CMS Award in der Kategorie Best Open Source Social Networking Content Management System und 2009 in der Kategorie Overall Best Open Source CMS.

Die November erschienene Version von WordPress (4.9) ist bislang (August 2018) etwa 136,6 Millionen mal heruntergeladen worden. Es basieren knapp 60 % aller Websites, die mithilfe eines Content-Management-Systems erstellt wurden, auf WordPress. Dies entspricht etwa 30,7 % aller Websites im Internet.

Funktionen

Die „5-Minuten-Installation“
Vom Herunterladen des Pakets mit dem Quellcode bis zum fertigen Blog werden nach Entwicklerangaben weniger als fünf Minuten benötigt. Die Einrichtung erfolgt über einen Webbrowser und erfordert über das Erstellen der Datenbank hinaus keine Administrationskenntnisse.

Grundlegende Funktionen
WordPress unterstützt das Erstellen und Verwalten von Blog-Artikeln. Die einzelnen Artikel können in verschiedene Kategorien eingeordnet werden. Außerdem können einem Artikel Tags und weitere selbst definierte Taxonomien (mittels „Custom Taxonomies“) und Metadaten (mittels „Benutzerdefinierter Felder“) zugeordnet werden. Die Blog-Beiträge werden neben der normalen Darstellung als Webseite den Lesern auch über Web-Feeds in den Protokollen RSS 2.0, RSS 0.92, RDF 1.0 und Atom 0.3 angeboten.

Neben Artikeln können mit WordPress auch statische Seiten außerhalb der Blog-Hierarchie erstellt und verwaltet werden. Ab der Version 2.6 wird zudem die Versionierung von Artikeln und Seiten unterstützt. Weiterhin kann WordPress Kommentareinträge und Links verwalten. Es existiert ein einfaches Redaktionssystem mit fünf Benutzerrollen (Administrator, Redakteur, Autor, Mitarbeiter, Leser), eine Mediengalerie, über die man Daten hochladen kann, und eine integrierte Volltext-Suche. Außerdem ist standardmäßig TinyMCE als Texteditor aktiviert.

Plug-ins
Mit Hilfe von Plug-ins kann WordPress um diverse Funktionen erweitert werden. Alle diese Erweiterungen lassen sich mittels des eingebauten Code-Editors bearbeiten.

Insgesamt sind im Plug-in-Verzeichnis der Entwickler sowie über den integrierten „Plug-in-Browser“ mehr als 50.000 verschiedene freie Plug-ins verfügbar. Es gibt beispielsweise Plug-ins, die die Verwendung anderer Anmeldeverfahren wie LDAP, OpenID oder Shibboleth ermöglichen, den eigenen Blog mit Twitter verbinden oder WordPress um eine Statistik-Funktion erweitern.

Automattic bietet zudem Plug-ins, die eine Verbindung mit den anderen hauseigenen Projekten wie der Forensoftware namens bbPress oder Services wie dem Anti-Spam-Dienst Akismet ermöglichen.

Themes
Das Aussehen einer Webseite wird in WordPress durch Themes festgelegt. So werden Design und Programmkern von WordPress getrennt, wodurch individuelle Designs entwickelt werden können, ohne mit der Programmierung der Software an sich vertraut zu sein. Allerdings ist es in WordPress auch möglich, diverse Funktionen direkt in ein Theme zu programmieren, wodurch diese Trennung teilweise wieder aufgehoben werden kann.

Die meisten Themes bestehen aus PHP-Funktionen, HTML-Code sowie CSS-Dateien und haben einen grundlegend gleichen Aufbau. Daher gibt es von einigen Entwicklern spezielle Themes, die bereits alle notwendigen Elemente beinhalten und somit die Entwicklung eines eigenen Themes vereinfachen. Themes können ebenso wie Plug-ins im Editor des Grundsystems bearbeitet werden, ab Version 4.9 wird dabei Syntaxhervorhebung und ein Speichern von Entwürfen unterstützt.

Von Version 1.5 bis 3.0 war das voreingestellte Theme Kubrick (benannt nach Regisseur Stanley Kubrick). Ab Version 3.0 verwendet WordPress standardmäßig das neue Theme Twenty Ten (dt. 2010), die bisher enthaltenen Themes Classic und Default (Kubrick) sind nur noch separat erhältlich. In den Jahren 2011 bis 2017 kamen die Standard-Themes Twenty Eleven, Twenty Twelve, Twenty Thirteen, Twenty Fourteen, Twenty Fifteen, Twenty Sixteen und Twenty Seventeen hinzu, jeweils benannt nach dem Jahr der Veröffentlichung. Auf den Seiten der Entwickler und über den eingebauten Theme-Browser sind zudem viele weitere Themes für WordPress verfügbar. Themes fallen genauso wie WordPress selbst unter die GPL.

Sowohl bei den Themes als auch bei den Plugins gibt es kostenlose und kostenpflichtige Angebote. Kostenlose Themes durchlaufen stets einen Freigabe-Prozess durch verifizierte WordPress-Entwickler, bieten jedoch keinen individuellen Support für den Nutzer an. Kostenpflichtige Templates sind hingegen nur bei Drittanbietern erhältlich, werden dafür aber regelmäßig durch die Entwickler zum Schutz vor Sicherheitslücken aktualisiert und bieten häufig Zusatzfunktionen. Sowohl die Verwendung von kostenlosen Themes als auch die Nutzung von Premium Templates ist weit verbreitet.

Im Mai 2012 wurde von dem WordPress-Entwickler Brad Touesnard ein inoffizieller App Store eingerichtet. Dieser ermöglicht Nutzern, über eine zentrale Anlaufstelle nicht frei verfügbare Plug-ins, sogenannte Premium Themes, zu beziehen.

Child Themes
WordPress bietet die Möglichkeit, mit Hilfe von Child Themes das Design sowie die Funktionalität eines bereits installierten Themes (genannt Parent Theme) anzupassen und zu erweitern, ohne die Update-Sicherheit zu gefährden. Ein Child Theme ersetzt dabei einzelne Codeteile des Parent Themes. Diese Änderungen werden separat gespeichert und bei Updates des Parent Themes nicht überschrieben.

Kritik

DE-Edition
Die Integration des Plug-ins „LinkLift“, das Textlinks zum Zwecke der Suchmaschinenoptimierung durch Aktivierung des Benutzers in die inoffizielle deutsche Version 2.3 einband, löste Diskussionen unter Nutzern aus. Als Reaktion darauf wurde das Plug-In ab dem 1. Oktober 2007 nicht mehr mit ausgeliefert.

Lange Zeit gab es zudem für WordPress im deutschsprachigen Raum mehrere Sprachdateien: Eine von WordPress.org und zwei von WordPress Deutschland (eine „Du“- und eine „Sie“-Version). Da die Sprachdateien das gleiche Länderkürzel nutzten, kam es mit der Einführung der automatischen Aktualisierungsfunktion mit WordPress 2.7 zu diversen Problemen. Mit der Folgeversion 2.8 und der Zusammenlegung der deutschen Sprachversionen wurde dies behoben.

Mehrsprachigkeit
WordPress bietet keine native Unterstützung für mehrsprachige Webseiten. Zwar bieten Plug-ins die Möglichkeit, mehrsprachigen Inhalt zu verwalten, jedoch beziehen sich diese meist nur auf einzelne Postings und nicht auf alle verfügbaren Elemente. Alternativ ist es möglich, die MultiSite-Funktion von WordPress ab Version 3.0 zu nutzen und damit für jede Sprache ein eigenes Blog zu erstellen.

Speicherverbrauch
In Version 2.8 ist der Speicherverbrauch verglichen mit den Vorgängerversionen vor allem auf 64-Bit-Systemen stark gestiegen. Standardmäßig werden heute erfahrungsgemäß mindestens 128 MB RAM benötigt.

Mit Version 3.2 wurde die Code-Menge reduziert und an der Performance gearbeitet.
Programmierschnittstelle (API)

Besonders bei der Entwicklung von Skins (bei WordPress Themes genannt) bemängeln Entwickler das uneinheitliche API. So existieren redundante oder nahezu gleichlautende Funktionen. Globale Variablen werden benutzt und objektorientierte mit prozeduraler Programmierung vermischt. Außerdem geben einige Funktionen Werte direkt auf dem Bildschirm aus, andere geben sie lediglich zurück.

Datenschutz
Werden Webfonts von externen Servern eingebunden statt auf dem eigenen Webserver abgelegt, entsteht ein Datenschutzproblem: Besucher eines Webservers im EU-Gebiet erwarten mit Recht, dass die Datenschutz-Grundverordnung beachtet wird. Wenn aber Webfonts direkt z. B. von Google Fonts eingebunden werden, können bei jedem Besuch der Website Datenspuren außerhalb der EU entstehen. Weil das in WordPress die Voreinstellung ist, wurden WordPress und Google bei den Big Brother Awards 2017 tadelnd erwähnt.

Quelle: Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/WordPress)

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