ChatGPT

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ChatGPT (Generative Pre-trained Transformer) ist ein Chatbot, der künstliche Intelligenz einsetzt, um mit Nutzern über textbasierte Nachrichten zu kommunizieren. Er nutzt moderne maschinelle Lerntechnologie, um Antworten zu generieren, die natürlich klingen und für das Gespräch relevant sein sollen. Den Chatbot entwickelte das US-amerikanische Unternehmen OpenAI mit Sitz in Kalifornien, das ihn im November 2022 veröffentlichte.

Geschichte

OpenAI, das Unternehmen hinter ChatGPT, wurde 2015 gegründet. Das erste Sprachmodell, GPT-1, wurde im Juni 2018 veröffentlicht. Es bestand aus 117 Millionen Parametern und definierte die Grundarchitektur für das spätere ChatGPT. Die Anzahl der Parameter definiert die Leistungsfähigkeit eines KI-Modells. Der im Februar 2019 eingeführte Nachfolger GPT-2 umfasste bereits mehr als zwölfmal so viele Parameter, nämlich 1,5 Milliarden. Aus Angst vor Missbrauch wurde GPT-2 erst Ende 2019 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

GPT-3 folgte im Juni 2020 – trainiert mit 175 Milliarden Parametern war es das erste Modell, das wirklich umfassende und vielfältige Aufgaben erledigen konnte: vom Verfassen von E-Mails und anderen Texten über Übersetzungen bis hin zur Erstellung von Programmiercode. Es war auch das erste Modell, das in der Lage war, frei formulierte Fragen von Benutzern vollständig zu beantworten.

Boom 2022/23

Im November 2022 wurde ChatGPT, eine Weiterentwicklung der GPT-3-Software von OpenAI, der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Obwohl bewusst eingeschränkt – es war nicht mit dem offenen Internet verbunden und wurde nur bis September 2021 trainiert – verzeichnete es innerhalb von fünf Tagen weltweit eine Million Nutzeranmeldungen. Im Gegensatz zur Vorgängerversion InstructGPT lag der Schwerpunkt auf der Vermeidung schädlicher oder irreführender Antworten.

ChatGPT griff auf das bis 2021 gesammelte Wissen zurück, um realistische Antworten zu liefern. Es nutzte Informationen über historische Ereignisse, um hypothetische Szenarien wie die Ankunft von Christoph Kolumbus in den USA im Jahr 2015 zu diskutieren. Aktualisierungen im Dezember 2022 und Januar 2023 erweiterten die thematische Abdeckung und verbesserten die Genauigkeit der Aussagen. Auch die mathematischen Fähigkeiten wurden verbessert.

Die Anwendungsbereiche von ChatGPT erstreckten sich auf politische Reden, die von Abgeordneten im Landtag Steiermark und im Europäischen Parlament verfasst wurden. Hinsichtlich zukünftiger Versionen wurde über ChatGPT-5 spekuliert, während Gerüchte über ein mögliches ChatGPT 4.5 kursierten. OpenAI dementierte jedoch Berichte über eine bevorstehende Veröffentlichung von GPT-5 und meldete im Juli 2023 die Marke GPT-5 beim US-Patentamt an. Die kontinuierliche Weiterentwicklung dieser Technologie zeigt das anhaltende Interesse an generativen Sprachmodellen.

Partnerschaft mit Microsoft

Im Januar 2023 kündigte Microsoft eine Partnerschaft mit OpenAI an und investierte 10 Milliarden US-Dollar. Die Cloud-Plattform Azure von Microsoft soll exklusiv genutzt werden. Insgesamt wurden bis Mitte 2023 13 Milliarden US-Dollar in OpenAI investiert. Microsoft plante außerdem, OpenAI in die Abonnementversion seiner Office-Software zu integrieren.

Im Mai 2023 wurde die Datenbank der Suchmaschine Bing für ChatGPT verfügbar gemacht. Zuvor hatte Microsoft Funktionen von ChatGPT in die Suchmaschine integriert. Die Kombination von Bing mit ChatGPT, die als neues Bing, Bing Chat oder Bing AI bezeichnet wird, ermöglicht eine öffentliche Nutzung mit Quellenangabe für Suchmaschinenergebnisse.

Bill Gates, Mitbegründer von Microsoft, sagte im Februar 2023, dass die Fehler der neuen KI-Software noch einige Jahre behoben werden müssten, dass es aber angesichts der enormen Investitionen in diese Technologie kein Zurück gäbe.

Microsoft plante, eine kostenpflichtige Version von Teams anzubieten, in der ChatGPT beispielsweise Zusammenfassungen von Besprechungen erstellt und Aufgaben empfiehlt. Der Preis sollte bei 7 Dollar pro Monat beginnen und später auf 10 Dollar pro Monat steigen. Eine Live-Übersetzung des gesprochenen Textes wurde gegen Aufpreis für den Organisator der Besprechung angeboten.

Anwendungsmöglichkeiten

ChatGPT ermöglicht einen dialogbasierten Austausch und kann Texte in verschiedenen Stilen verfassen, von Businessplänen bis hin zu Schulaufgaben. Die Qualität der Antworten kann variieren, mit brillanten und weniger intelligenten Momenten. Es kann sogar Programmcode analysieren und schreiben, was Anwendungen in der Softwareentwicklung und -verbesserung ermöglicht.

Die Software kann Wissen zusammenfassen und erklären, was für die Wissenschaftskommunikation nützlich ist. Allerdings ist sie auf Informationen bis September 2021 beschränkt, weshalb sie bei aktuellen Ereignissen mit dem Hinweis auf fehlende Echtzeitinformationen reagiert. Laut dem KI-Experten Gary Marcus kann ChatGPT sowohl beeindruckende als auch weniger intelligente Antworten liefern.

Es bietet eine breite Palette von Anwendungsmöglichkeiten, aber seine Antworten können je nach Kontext variieren. ChatGPT kann auch zur Analyse und Generierung von Programmcode und zur Fehlersuche eingesetzt werden.

Kritik und Probleme

Mitte Dezember 2022 wurde aufgedeckt, dass ChatGPT Quellennachweise teilweise erfindet, was als “Datenhalluzinationen” bezeichnet wird. Diese Erfindungen könnten den Internetdiskurs beeinflussen. Eine Studie von April 2023 zeigt, dass ChatGPT das moralische Urteilsvermögen und Entscheidungen der Nutzer beeinflusst, selbst wenn sie wissen, dass sie mit einem Chatbot interagieren, und dass sie die Auswirkungen unterschätzen.

Diskussionen über den Einsatz von ChatGPT und ähnlichen Systemen brachten rechtliche Fragen zur Haftung, Urheberrecht und Richtigkeit der generierten Texte hervor, da diese nicht vor der Veröffentlichung von Menschen geprüft wurden.

Es wurde auch darauf hingewiesen, dass Trainingsdaten Verzerrungen (Bias) aufweisen können, was zu Fehleinschätzungen und Verbreitung von Vorurteilen führen könnte.

ChatGPT kann klare Empfehlungen geben und Unsicherheiten in Antworten betonen, um das kritische Denken der Nutzer zu fördern. Dennoch haben erste Erfahrungen mit der integrierten ChatGPT-Funktion in der Bing-Suchmaschine gezeigt, dass der Chatbot gelegentlich verstörende oder unfreundliche Antworten gibt.

Europol warnte vor möglichem Missbrauch von ChatGPT für Betrug, Falschinformationen und andere kriminelle Aktivitäten. Die Fähigkeit zur Erstellung überzeugender Texte könne für Phishing und Propaganda genutzt werden. Strafverfolger müssten sensibilisiert werden.

Einige Webseitenbetreiber widersetzten sich der Erfassung ihrer Informationen durch KI-Systeme wie ChatGPT. Als Reaktion darauf wurde im August 2023 eine Option eingeführt, um die Datenerfassung zu blockieren. Dies führte zu vermehrtem Widerspruch seitens Autoren und Verlagen.

Sicherheits- und Datenschutzprobleme

Ende März 2023 wurde bekannt, dass Konversationen mit ChatGPT von anderen Nutzern eingesehen werden konnten. Der OpenAI-CEO bestätigte die Panne; doch seien nicht die kompletten Inhalte der Unterhaltungen, sondern lediglich die Titel sowie die erste Nachricht angezeigt worden. Auch die Zahlungsdaten von Abonnenten des kostenpflichtigen „ChatGPT Plus“-Angebots waren möglicherweise für Unbefugte einsehbar.

Laut Aussagen von OpenAI-Verantwortlichen trifft dies auf weniger als zwei Prozent der Abonnenten zu. Der Fehler war auf Daten eines Drittanbieters zurückzuführen, die ChatGPT eingebunden hatte. Als Reaktion auf die Schwachstellen wurde der Dienst vorübergehend abgeschaltet.

In Italien wurde von der Datenschutzbehörde Ende März 2023 ein Verbot nebst Bußgeldandrohung von bis zu 20 Millionen Euro für ChatGPT verhängt. Es fehle an einer Rechtsgrundlage für das Sammeln und Speichern der Nutzerdaten sowie an Jugendschutzmaßnahmen.

Technische Aspekte und Ressourcenverbrauch

Mit Stand Januar 2023 kann die Serverkapazität von ChatGPT aufgrund hoher Anfragevolumen schnell ausgelastet sein, was zu vorübergehender Nichterreichbarkeit führt.

Der Stromverbrauch für das Training des KI-Modells wurde auf fast eine Gigawattstunde in 34 Tagen geschätzt, was dem Verbrauch von 3000 europäischen Durchschnittshaushalten entspricht. Der Stromverbrauch für ChatGPT-Fragen wurde im Vergleich zu Google-Suchanfragen als bis zu eintausendmal höher angegeben, und jede Antwort des Chatbots könnte ein Smartphone bis zu 60-mal aufladen. Die geschätzten Betriebskosten von ChatGPT beliefen sich im 1. Quartal 2023 auf 100.000 bis 700.000 US-Dollar pro Tag und könnten mit dem neuen GPT-4-Modell weiter gestiegen sein.

Für das Training von ChatGPT wurden etwa 3.700.000 Liter Wasser zur Kühlung verwendet. Im laufenden Betrieb wird geschätzt, dass für 25 bis 50 Fragen etwa ein halber Liter Wasser zur Kühlung benötigt wird.

Quelle: Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/ChatGPT) und bearbeitet mit chat.openai.com

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