Envato

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Envato (ursprünglich: Eden) ist ein Netzwerk bestehend aus digitalen Märkten, die kreative Komponenten für Webdesigner vertreiben. So werden auf der Onlineplattform Webseitenvorlagen, Grafiken, Videos, Musik, Fotos und 3D-Modelle angeboten. Envato zählt über 1,5 Millionen aktive Autoren und Kunden und über 8 Millionen Community-Mitglieder. Derzeit werden über 5 Millionen Produkte angeboten. Der aktivste Markt “Themeforest” steht laut dem Analyse- und Statistikunternehmen Alexa an zweihundertvierter Stelle der weltweit meist besuchten Internetseiten.

Envato wurde 2006 von Collie Ta’eed, Cyan Claire und Jun Rund gegründet. Der Hauptsitz befindet sich in Melbourne, Australien.

Geschichte

Collis Ta’eed, Cyan Ta’eed und Jun Rung gründeten Envato im Jahr 2006 in Sydney, Australien. Das Unternehmen startete als Lifestyle-Business, das den Gründern ermöglichen sollte, Arbeit und Reisen zu verbinden. Entgegen den Erwartungen und Vorstellungen der Gründer, wuchs das Netzwerk im Zuge der wachsenden Technologie-Branche.

Aktuell beschäftigt das Unternehmen über 250 Mitarbeiter, hauptsächlich im Unternehmenssitz in Melbourne.

Ta’eed wuchs in Papua-Neuguinea auf und zog im Rahmen seines Studiums der Mathematik und Informatik nach Australien. Bereits an der High School war Ta’eed mit dem Designstudenten Jun Rung befreundet, der ihn mit der Grafik- und Medienarbeit vertraut machte. Schnell entwickelte Ta’eed eine neue Leidenschaft und brach das Mathematik- und Informatikstudium ab. Autodidaktisch lernte Ta’eed Grafikdesign durch Onlinekurse, Zeitschriften und Fachliteratur – eine Erfahrung, die später zur Inspiration für die Entwicklung des Online-Lerndienstes “Tuts+” von Envato werden sollte.

Collis Ta’eed trat eine Stelle als Webdesigner an und lernte dort Cyan Ta’eed, eine Grafikdesignerin und spätere Mitbegründerin von Envato, kennen. Beide heirateten. Collis Ta’eed begann mit dem Verkauf von Flashdateien über die Plattform iStockPhoto und verdiente dadurch ungefähr 400 US-Dollar im Monat. Inspiriert von dieser Erfahrung entwickelte Ta’eed die Idee FlashDen, einen Onlinemarkt für Flashdateien. FlashDen war damit der erste der später acht zu Envato gehörenden Märkte. Allerdings wurde FlashDen 2009 nach einem Markenanspruch durch Adobe in ActiveDen umbenannt.

Da den Gründungsmitgliedern jegliche Erfahrung in der Webentwicklung fehlte, wurde ein Entwickler mit dem Aufbau der Plattform FlashDen beauftragt. Der Start des Unternehmens kostete insgesamt 90.000 $, finanziert durch Bankkredite, Familien- und Sponsorengelder. Den ersten Unternehmenssitz bildete die Garage von Cyan Ta’eeds Eltern. Envato selbst bezeichnet sich seit der Gründung als bodenständig, angesichts der zahlreichen abgelehnten Übernahmeangebote durch andere Firmen.

FlashDen wurde 2006 veröffentlicht. Im Jahr 2007 trat Vahid Ta’eed, Collis Ta’eeds Bruder, dem Envato-Team als viertes Mitglied bei. Im selben Jahr startete Envato mit der Veröffentlichung von Psdtuts+, einer Webseite für Photoshop-Tutorials, und FreelanceSwitch, einem Blog für Freiberufler. 2008 gilt als Startjahr der Plattformen Themeforest, einem Onlinemarktplatz für Webdesigntemplates und sogenannte Themes, und Audiojungle, einem Onlinearchiv für Audiomaterial.

Ein Jahr später folgte mit der Plattform VideoHive eine Vertriebsseite für Videomaterial und Bewegtbild, während Envato auf der Plattform GraphicRiver das Angebot von Grafiken und Druckvorlagen ausbaute. Nach mehreren Reisen ließen sich Collis und Cyan Ta’eed im Jahr 2010 schließlich in Melbourne (Australien) nieder, um mit dem dortigen Envato-Entwicklerteam zusammenzuarbeiten.

Im gleichen Jahr publizierte Envato die Plattform CodeCanyon, auf der Programmierscripts und Weberweiterungen angeboten werden. 2011 wurde das Plattformnetzwerk durch PhotoDune, einem Onlinemarktplatz für Fotos und Bilder, und die Webseite 3dOcean, einer Vertriebsseite für 3D-Modelle und -elemente, erweitert.

Seit Psdtuts+ im Jahr 2007 wurden auf Tuts+ über 18.000 kostenlose Tutorials über Grafikdesign, Webdesign, Bildgestaltung, Programmieren, Musik, Audio, Fotografie, (3D-)Animation, Spieleentwicklung, EDV, DIY und Unternehmensmodelle veröffentlicht. Seit 2011 bietet Envato ein monatliches Abonnement an, welches Zugriff auf zahlreiche weiterführende Erklärvideos und Ebooks gewährt.

2013 startete Envato mit Microlancer eine Plattform, über die Nutzer gegen Pauschalpreise Angebote wie Logodesign, Grafikdesign oder WordPress-Themes in Auftrag geben können. 2014 wurde die Plattform in Envato Studio umbenannt.

Ansehen und Auszeichnung

2014 bezeichnete die Rezensionsagentur JobAdvisor Envato als “Australiens coolstes Tech-Unternehmen”. Envato stand 2015 an zwölfter Position des “BRW Best Places to Study”-Rankings und im Jahr 2016 an siebzehnter Stelle der “Great Places to Work”-Auszeichnungen in Australien. Ungefähr ein Drittel der Angestellten von Envato arbeitet außerhalb des Unternehmenssitzes in Melbourne. Im Rahmen von flexiblen Arbeitsverträgen können die Angestellten bis zu drei Monaten überall in der Welt arbeiten. Envato beteiligte sich finanziell an mehreren Open-Source- und Closed-Source-Projekten, unter anderem Glotpress, Ghost, Macaw, Rails.app, Pressgram und Aesop.

Envato war eines der ersten australischen Unternehmen, die die Einstellungsbedingungen für technische Berufszweige für weibliche Bewerberinnen lockerten. Im November 2015 wurde Envato von JobAdvisor als “Coolstes Unternehmen für Frauen” betitelt. Gründungsmitglied Cyan Ta’eed wurde 2015 zur “Telstra Victoria Business Woman of the Year” ernannt und von der Australian Financial Review als eine der hundert einflussreichsten Frauen bezeichnet. 2016 Envato wurde Dritter des australischen und neuseeländischen Wettbewerbs “Tech Pioneers Top 50” und zum “Coolsten australischen Unternehmen für Vielfalt” gekürt.

Kritik

Das Ansehen von Online-Marktplätzen wie Envato und seinen Konkurrenten ist umstritten. Zwar laden die Plattformen mit ihrer Fülle an Themes, Templates und Produkten, die sich durch ansprechende Coverfotos schmücken, zum Stöbern ein, doch genau diese Strategie wird von manchen kritisiert. Der Blogger Claudio Schwarz beispielsweise kritisiert das “Feature-Wettrüsten” zwischen Themeautoren auf der Plattform Themeforest. Dabei implementieren die Autoren gleich mehrere Plugins und Funktionen für bestimmte Features.

Schwarz nennt in seinem Beitrag “Mehr ist nicht mehr” die Funktion des Sliders. Manche Themes lieferten gleich fünf Plugins mit verschiedenen Handhabungen und Funktionen mit. Das diene dann lediglich dem Vergrößern der “Funktionsliste” auf der Verkaufsseite. Im alltäglichen Gebrauch allerdings sorge die Komplexität für Überforderung beim Endnutzer, handelt es sich doch oft um Nutzer, die sich von der vermeintlichen Einfachheit des CMS WordPress und der Attraktivität der Vorschauversionen der Therese zum Kauf gereizt fühlen. Zwar habe Envato durch allgemeine Richtlinien bei der Themeprogrammierung einen ersten Schritt hin zu gleichen Nutzungsbedingung bei Themes gemacht, Schwarz sieht im Wettrüsten mit unnötigen Features und Funktionen jedoch nach wie vor ein Problem.

Mit einer umfassenden Änderung an der Lizenzumgebung sorgte Envato Mitte 2016 für Verwirrung. Vor dieser Änderung hatten Endverbraucher unbegrenzt Anspruch auf Support und Hilfe durch die Theme- und Pluginautoren. Und genau hier machte sich der Nachteil von “Billigmarktplätzen”, wie David Keulert Envato und ähnliche Plattformen nennt, bemerkbar. Denn die Veränderung von Demoversionen der Themes und Plugins den Wünschen des Endverbrauchers entsprechend sei meist ein langwieriger Prozess, da auf den Demoseiten alle Faktoren aufeinander abgestimmt seien. Hinzu kommt, dass das in den Demoversionen genutzte Bildmaterial aus lizenzrechtlichen Gründen oft nicht mit dem erworbenen Produkt geliefert wird und der Nutzer sich zunehmend bei der Anpassung der Themes verliere.

Das führe, so Keulert, zu erhöhten Supportanfragen bei den Themeautoren, die sich ihrerseits mit den Problemen überfordert fühlen, da sie sich bereits weiteren Produktentwicklungen widmen. Dadurch komme es zur Verwaisung von zahlreichen Themes und Plugins, die schlicht nicht mehr aktualisiert und gepflegt oder gar ganz aus dem Verkauf gezogen werden. Envato versuchte durch eine Lizenzänderung, dieser Verwaisung entgegenzuwirken, indem Sie die Supportlaufzeit beim Erwerb eines Themes standardmäßig auf sechs Monate begrenzt.

Danach müssen die Nutzer eine sechs- bis zwölfmonatige Verlängerung erwerben. Envato versucht dadurch einerseits die Pflege von Themes und Plugins für die Autoren attraktiver zu machen, begrenzt aber andererseits die Möglichkeit für Endverbraucher, bei Problemen und Fragen die Entwickler zu kontaktieren. Diese Einschränkung wurde von der Envato-Community diskutiert. Letztere ist nach wie vor zum Teil verständnisvoll, zum Teil kritisch und entrüstet.

Quelle: Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Envato)

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