Ein Notebook [ˈnəʊtbʊk] (englisch notebook ‚Notizbuch‘), auch Laptop [ˈlæpˌtɔp] Aussprache?/i (vom englischen ‚laptop‘ wörtlich für „auf dem Schoß“, übertragen „Schoßrechner“) ist eine spezielle Bauform eines Personal Computer mit folgenden grundlegenden Eigenschaften:
- In einem flachen rechteckigen Gehäuse ist auf der Oberseite eine Tastatur flächenbündig integriert. Diese ist im Zehnfingersystem bedienbar; dies impliziert Mindestgrößen für die Tasten und eine Tastaturbelegung gemäß ISO/IEC 9995-2, z. B. QWERTZ für den deutschsprachigen Anwendungsbereich.
- An diesem Gehäuse ist ein ähnlich großer Bildschirm beweglich angebracht, der so auf das Gehäuse geklappt werden kann, dass in zugeklapptem Zustand Bildschirmoberfläche und Tastatur innen liegen, und das Gesamtgerät so ohne spezielle Schutzanforderungen transportabel wird. Die Gelenke halten durch Haftreibung den aufgeklappten Bildschirm in jeder Position ohne weitere mechanische Stützung; das gesamte Gerät bleibt dabei stets kippsicher, da die gewichtsintensiven Bauteile zusammen mit der Tastatur im Grundgehäuse angeordnet sind.
- Das Gerät ist ohne weiteres Zubehör standort- und infrastrukturunabhängig uneingeschränkt verwendbar. Beim heutigen (2013) Stand der Technik bedingt dies eine integrierte Stromversorgung durch im Gehäuse fest oder auswechselbar angebrachte Akkus (oder Batterien, dies ist jedoch nicht üblich).
Von der Größe und Leistungsfähigkeit her liegen Notebooks nach heutigen Maßstäben zwischen den größeren Desktop-Computern und den kleineren Tablets. Durch die Möglichkeit, hochwertige Grafikkarten und leistungsstarke Prozessoren einzubauen, verdrängt das Notebook in Kombination mit einer Dockingstation zunehmend den klassischen Arbeitsplatzrechner.
Begriff
Begriffsgeschichte
Ende der 1980er-Jahre führte Toshiba die Bezeichnung Notebook ein, um besonders kompakte und leichte (wie ein Notizbuch) Geräte besser vermarkten zu können. Inzwischen werden die Bezeichnungen Notebook und Laptop im deutschen Sprachraum weitgehend synonym verwendet, wobei die Bezeichnung Notebook tendenziell für die mittelkleinen Ausführungen benutzt wird. Laptop (der, auch das) bezieht sich darauf, dass der mobile Computer auf dem Schoß Platz findet.
Im englischen Sprachraum ist die Bezeichnung Laptop gängig; Notebook und auch Notebook Computer werden ebenfalls verwendet. Anfänglich wurde in deutschen Sprachraum auch Klapprechner verwendet, wobei die Benutzung stark nachgelassen hat, so dass sich dieser Begriff nicht durchgesetzt hat.
Abgrenzung zu anderen Begriffen
Der Begriff Netbook wird für ein deutlich kleineres Gerät ohne optisches Laufwerk verwendet, dessen Tasten auch zu klein für die Verwendung im Zehnfingersystem sein können. Der Begriff Portable bezeichnet üblicherweise ein Gerät mit der Technik und den Ausmaßen eines Desktop-Computers, dessen zumeist kofferförmiges Gehäuse jedoch zum regelmäßigen Transport ausgelegt ist, und in das ein Bildschirm zumeist unbeweglich integriert ist (speziell bei älteren Geräten mit Bildröhre.
Im Gegensatz zu Notebooks sind solche Geräte in der Regel auf externe Stromversorgung angewiesen und haben nicht notwendig eine fest mit dem Gerät verbundene Tastatur. Aufgrund ihrer Größe können zumeist für Desktop-Computer bestimmte Erweiterungskarten der zum Produktionszeitpunkt gängigen Formate eingebaut werden. Computer dieser Art werden heutzutage (2013) nur noch für Spezialanwendungen (z. B. militärisch) verwendet, wo Notebooks nicht eingesetzt werden können.
Der Begriff Mobilrechner bezeichnet allgemein einen zum Einsatz an unterschiedlichen Standorten bestimmten tragbaren Rechner. In die deutsche Umgangssprache fand zeitweise die Bezeichnung Schlepptop Eingang. Diese entstand möglicherweise in der Anfangszeit der mobilen Portable-Computer, die kofferähnlich aussahen und um die zehn Kilogramm wogen, wie 1981 der Osborne 1, 1985 der Portable 8810/25 der Nixdorf Computer AG (etwa 8000 DM teuer) oder der Kaypro II.
Geschichte
Das Dynabook ist ein 1972 von Alan Kay am Xerox PARC entworfenes Konzept. Es zeigt ein flaches rechteckiges Gehäuse, in dessen Oberfläche sowohl Bildschirm als auch Tastatur in der gleichen Ebene integriert sind. Somit sind in ihm die Grundideen sowohl des Laptops (nur ohne die Klappbarkeit des Bildschirms) als auch des Tablet-Computers formuliert. Wegen der seinerzeit fehlenden technischen Möglichkeiten wurde das Konzept nicht umgesetzt.
Einer der ersten als Laptop zu bezeichnenden Computer ist der GRiD Compass 1100, der vom britischen Industriedesigner Bill Moggridge 1979 entworfen, aber erst 1982 erstmals verkauft wurde. Dieser Laptop verfügte zwar über seinerzeit beachtliche 340 kB Hauptspeicher, hatte aber aufgrund der fehlenden IBM-Kompatibilität keinen kommerziellen Erfolg.
1986 erschien der IBM PC Convertible mit einer Taktfrequenz von 4,77 MHz, zwei 3,5-Zoll-Floppy-Laufwerken, 256 kB Speicher, einem LCD-Bildschirm und Druckeranschlüssen. Der IBM PC Convertible verkaufte sich so gut, dass man heute vom ersten kommerziell erfolgreichen Notebook spricht.
Das erste Notebook mit heutigen Bedienelementen war das Apple PowerBook 100. Der Benutzer konnte erstmals ohne externe Eingabegeräte auskommen, da das PowerBook über einen Trackball sowie seitliche Handauflagen verfügte. Die Begriffe Notebook und Laptop sind mittlerweile ineinander übergegangen und werden gleichermaßen verwendet.
Der erste Laptop, der auch offiziell als erster so bezeichnet wurde, war der Gavilan SC, wurde 1983 veröffentlicht und ähnelte stark einer Schreibmaschine. Früher hatte fast jedes Notebook ein Diskettenlaufwerk. Diese werden wegen der geringen Speicherkapazität von ca. 1,4 MB und dem Aufkommen von USB-Sticks jedoch heute nicht mehr verbaut.
Notebooktypen
Notebooks wiegen in der Regel zwischen 700 g (Subnotebook) und 8 kg (Desknote) und sind nicht nur – wie der Name vielleicht vermuten ließe – als elektronisches Notizbuch, sondern als vollwertiger kompakter Arbeitsplatz-Rechner zu gebrauchen.
Vergleich mit Desktop-PCs
Die Leistung von typischen Notebooks ist den Desktop-PCs der gleichen Generation aus mehreren Gründen unterlegen. Bei Prozessoren hängt die nutzbare Rechenleistung stark von der Anzahl der Kerne (siehe auch Mehrkernprozessor) und deren Takt ab. Grafikchips profitieren von einer höheren Anzahl an Shader-Einheiten und eigenem dediziertem Grafikspeicher. All diese Faktoren bedingen eine hohe Energieaufnahme sowie die daraus resultierende hohe Wärmeabgabe.
Während es bei Desktop-PCs kein Problem darstellt, werden Notebooks dadurch limitiert. Sie bieten nur begrenzten Platz für Komponenten und Kühlsystem; außerdem ist deren Gewicht eine kritische Größe. Folglich werden – je nach Preiskategorie – meist langsamer getaktete oder Low-Voltage-Prozessoren verbaut und im Leistungsumfang beschnittene Grafikchips oder Onboardlösungen eingesetzt. Bei optischen Laufwerken und Festplatten bedingt die kleinere Bauform und die nötige Toleranz gegenüber Erschütterungen eine niedrigere Drehzahl, was niedrigere Transferraten bedeutet. Die immer beliebter werdenden Solid-State-Drives heben diesen Performance-Malus bei Festplatten jedoch auf.
In den letzten Jahren werden vermehrt auch großformatige Notebooks mit über 17 Zoll Bilddiagonale angeboten. Je nach Ausrichtung sind dabei mehrere Festplatten, zwei Grafikkarten und leistungsstarke Desktop-Prozessoren möglich. Unter dieser Ausstattung leidet allerdings die Akkulaufzeit, die im Leerlauf (idle) oft unter zwei Stunden liegt und sich unter Last noch einmal halbiert. Ebenso sind die Geräte sehr schwer – teils über 5 Kilogramm – und daher eher als Ersatz für einen Desktop-PC zu sehen.
Auch Standard-Laptops sind heute jedoch durchaus leistungsstark genug, um bei alltäglichen Aufgaben einen Desktop zu ersetzen. Das macht sich auch in den Verkaufszahlen bemerkbar – inzwischen werden in Europa wesentlich mehr Notebooks als Desktop-PCs verkauft. Sie machten 2008 bereits 55 % aller verkauften PCs (bei Privatkunden sogar 70 %) aus. Bei Aufgaben wie CAD, 3D-Spielen und dem Rendering, die hohe Anforderungen an die Hardware stellen, sind Desktoprechner aber weiterhin die bessere Wahl.
Ein Nachteil gegenüber einem Desktop-PC ist die erschwerte Austauschbarkeit und Auswahl einzelner Systemkomponenten. Während der Käufer eines Desktop-PCs auf eine Vielzahl in der Bauform genormter Austauschkomponenten zurückgreifen kann, ist er bei einem Notebook – je nach Hersteller mehr oder weniger – auf die Ersatzteile des Herstellers angewiesen.
Probleme ergeben sich beim Austausch weniger durch die technischen Spezifikationen der einzelnen Komponenten als vielmehr durch das Design der Notebookgehäuse (abgerundete Blenden an optischen Laufwerken, Anordnung der Aussparungen am Gehäuse, Bauform der Akkumulatoren). Aus dieser Herstellerabhängigkeit ergeben sich im Reparaturfall meistens deutlich höhere Kosten und längere Reparaturzeiten als bei vergleichbaren Defekten an einem Desktop-PC.
Desknotes
Der Hersteller Elitegroup hat 2002 eine neue Geräteklasse eingeführt, die sogenannten Desknotes. Diese Notebooks werden als Desktop-Ersatz verkauft und sind für diesen Zweck speziell angepasst, indem auf stromsparende Technik für den Mobileinsatz und hochkapazitive Akkus verzichtet wird und stattdessen leistungsfähigere Komponenten aus dem Desktop-Bereich in das meist etwas größere Gehäuse eingebaut werden. Auch andere Hersteller wie Chaintech hatten solche Geräte im Angebot.
Die resultierenden Produkte können zwar eingeschränkt mobil eingesetzt werden, man muss sich aber darüber im Klaren sein, dass sie dafür nicht gebaut wurden, da die Akkulaufzeit extrem kurz ist und viele im Akkubetrieb nur mit gesenktem Prozessortakt laufen. Ein Arbeitsplatzwechsel ist wesentlich einfacher als mit einem Standard-PC und sie benötigen weniger Platz auf dem Schreibtisch. Es gibt vereinzelt sogar reine Desknotes, die ganz ohne Akkus auskommen und nur für den stationären Betrieb gedacht sind.
Inzwischen sind diese Geräte weitgehend vom Markt verschwunden – einerseits, weil die Leistungsfähigkeit der Desktop-Prozessoren keinen so deutlichen Vorteil vor den Mobilkomponenten verspricht, denn gerade im Niedrigpreissegment sind die Anforderungen an die CPU-Geschwindigkeit gering, und andererseits, weil durch die immens steigenden Stückzahlen die Notebooks mit echter Mobiltechnik inzwischen billiger sind als die Desknote-Rechner. In der Frühzeit der Mikrocomputer gab es Kofferrechner, die zwar zum einfachen Transportieren gedacht waren, aber nicht zum Betrieb fern einer Steckdose.
Robuste Notebooks
Für die Anwendung in besonders rauer Umgebung oder unter klimatisch widrigen Bedingungen wurden die sogenannten Ruggedized-Notebooks konzipiert, die so robust ausgeführt sind, dass sie für Freiluft- und Freilandeinsatz geeignet sind. Es gibt Fully ruggedized-Geräte, die vollständig gegen äußere Einflüsse geschützt sind, und Semi ruggedized-Notebooks, die nur teilweise bestimmten Widrigkeiten widerstehen, so etwa Spritzwasser auf die Tastatur (Schutzart IP64) oder Stürzen aus einigen Dezimetern Höhe.
Diese Geräte sind mit speziellen gehärteten Gehäusen versehen, die schlagfest sind und Spritzwasser sowie Hitze standhalten sollen. Anschlussstellen sind durch Gummi geschützt, um das Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern. Die Festplatte ist gel- oder gummigelagert, um sie vor Stößen zu schützen – insbesondere einen Sturz auf den Boden – und oftmals auch noch extra ummantelt, um das Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern, so dass im Ernstfall (Defekt des Computers) zumindest die Daten gerettet sind.
Die Widerstandsfähigkeit dieser Geräte wird durch die DIN/VDE IP und den MIL-STD des US-Militärs angegeben. Die Geräte kommen oft dann zum Einsatz, wenn sie außerhalb von Büros arbeiten müssen, beispielsweise bei der Polizei, beim Militär, bei Pannendiensten, Landvermessern oder ähnlichen Außendienstlern und in industrieller Umgebung, meistens zur Datenerfassung. Man kann sie damit auch als mobile Variante von Industrie-PCs ansehen. Aufgrund ihres vergleichsweise hohen Preises und der teilweise eingeschränkten Funktionalität (z. B. bei Schnittstellen oder Grafikleistung) wegen der speziellen Anpassung sind diese Notebooks für Privatanwender weniger interessant.
Quelle: Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Notebook)